Eizellreserve & Menstruationszyklus

 

Eizellreserve

Frauen werden schon mit komplett ausgestatteten Eierstöcken voller Eizellen geboren. Nach der Geburt ist es dem Körper nicht mehr möglich neue Eizellen zu bilden. Beim Einsetzen der Menstruation in der Pubertät sind noch etwa 200.000 bis 400.000 Eizellen vorhanden. Die Anzahl der Eizellen ist genetisch festgelegt und für jede Frau individuell. Widrige Lebensumstände beeinflussen die Eizellreserve negativ.

Im Eierstock werden jeden Monat etwa 200-400 von den winzig kleinen Eizellen auf die Reise geschickt. Das bedeutet, dass eine Frau ungefähr mit 1000 Eisprüngen bzw. 1000 Menstruationszyklen in ihrem Leben rechnen kann. Bis eine winzige Eizelle als kleines Eibläschen (Antralfollikel) im Ultraschall sichtbar wird vergehen ungefähr 12 Monate.

Während dieser 12 Monate, bilden das Eibläschen und die darin enthaltende Eizelle alle Eigenschaften aus, die sie für eine Empfängnis brauchen. In dieser Zeit kann die Eizellqualität über Lebensumstände beeinflusst werden. Es ist wichtig für gute Beckendurchblutung (Sex, Yoga, Akupunktur), ausgewogene Ernährung und ausreichenden Schlaf zu sorgen, sowie Stress zu vermeiden, damit die Eizelle sich optimal entwickeln kann.

Die Eizellreserve kann durch die Analyse des Anti-Müller-Hormons (Blutentnahme) abgeschätzt werden und mit Hilfe eines Ultraschalls, in dem die Anzahl der kleinen Eibläschen im Ultraschall gezählt werden.

 

Menstruationszy klus der Frau Follikelreifung

 

Von den vielen Eibläschen, die monatlich auf die Reise geschickt werden, bleiben in der Regel etwa 8-15 übrig, die man am besten zu Zyklusbeginn im Ultraschall erkennen kann. Nach Einsetzen der Menstruation erfolgt über die Gehirndrüse die Freisetzung des Hormons FSH (Follikel-stimulierendes Hormon), das die Eibläschen im Eierstock zum Wachstum anregt. Während des Wachstums produzieren die Eibläschen das Hormon Estradiol. Dieses Hormon kann über eine Blutentnahme bestimmt werden und gute Aufschlüsse über die Entwicklung des Follikels geben. Nach ca. 14 Tagen hat sich im natürlichen Zyklus eine Eizelle durchgesetzt und die passende Größe und Reife für einen Eisprung entwickelt.

 

Eisprung

Wenn der größte Eifollikel im Eierstock eine Größe von ca. 20mm erreicht hat, dann setzt die Gehirndrüse (Hypophyse) das Hormon LH (Luteinisierendes Hormon) frei. Dieses Hormon bereitet den letzten Reifeprozess der Eizelle vor, löst die Eizelle aus der Follikelwand und weicht die Follikelhülle auf, so dass die Hülle platzen kann und die Eizelle freigesetzt wird. Etwa 36-48 Stunden nach der LH-Freisetzung findet der Eisprung statt. Das Hormon kann mit Hilfe von geeigneten Urintests in sogenannten Ovulationstests nachgewiesen werden. Besonders fruchtbar sind Sie an den beiden Tage vor dem Eisprung und am Eisprungstag selbst.

 

Gelbkörperphase

Nach dem Eisprung fällt die Eizellhülle zusammen und bildet den Gelbkörper. Der Gelbkörper bildet das Hormon Progesteron. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine Einnistung vor und unterstützt die frühe Schwangerschaft. Eine gute Eizelle und Eizellreifung führt zu einem kräftigen Gelbkörper. Probleme mit einer Gelbkörperschwäche bei Kinderwunsch werden am besten über eine Unterstützung der Follikelreifung gelöst.

Bei einer Kinderwunschbehandlung werden in der Gelbkörperphase häufig zusätzlich progesteronhaltige Medikamente gegeben.  Progesteron für den Zweck einer Kinderwunschtherapie ist als Medikament als Kapsel, Gel oder Spritze erhältlich. Progesteronkapseln und Progesterongel werden bei Kinderwunsch in die Scheide eingeführt und nicht oral eingenommen, um eine bessere Wirkung auf die Gebärmutter zu erzielen und Nebenwirkungen zu vermeiden.

 

Menstruation

Die Gelbkörperphase dauert im Schnitt 14 Tage (9-16 Tage). Ist eine Schwangerschaft in dem Zyklus ausgeblieben, tritt die Menstruation ein. Die Menstruation sollte idealerweise 4-6 Tage dauern und schmerzfrei sein. Starke Schmerzen bei der Regelblutung, können eventuell eine körperliche Ursache haben (z.B. Endometriose) und sollten weitergehend untersucht werden. Bei manchen Menstruationsbeschwerden kann Akupunktur gut helfen. Treten Schmierblutungen über einen oder sogar mehrere Tage vor oder nach der Periode auf kann dies ein Hinweis auf eine Hormonstörung sein.